„Lux aeterna“ – Fauré und Duruflé

 

lux aeterna

WAZ, 05.11.2002

Lichte Vokalkunst erhellt den dunklen Novemberabend

Madrigalchor überzeugte stimmungsvoll in der Christuskirche

Harmonische Klänge erhellten den dunklen Novemberabend. Für sein geistliches Konzert zum Gedenktag Allerheiligen hätte der Madrigalchor kaum ein stimmungsvolleres Programm wählen können. In der Christuskirche überzeugten die Sängerinnen und Sänger um Chorleiter Lucius Rühl mit lichter Vokalkunst.

Französischen Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts galt an diesem Abend das Augenmerk. Bei „Messe Basse“ und „Cantique de Jean Racine“ von Gabriel Fauré und dem Requiem von Maurice Duruflé präsentierten sich Ensemble und Solisten, begleitet von den Musikern der Neuen Philharmonie Westfalen, gut disponiert mit Geschmeidigeit und feiner Eleganz.
Faurés „Messe Basse“, ein kleines Werk von schlichter Schönheit und ergreifender Stimmung, stand am Anfang eines lyrisch-verhaltenen und von inniger Religiosität geprägten Abends. Die in vier Sätze gegliederte Messe für dreistimmigen Frauenchor besticht durch sparsame Effekte und melodische Stringenz. Mit Brigitta Borchers hatten die Madrigalsängerinnen dabei eine Solistin zur Seite, deren samtweicher dunkler Mezzosopran den kontemplativen Charakter des sakralen Werks wirkungsvoll unterstrich.
Schwierige Chorpassagen markieren das in Anlehnung an die gregorianische Totenmesse komponierte Requiem von Maurice Duruflé. Häufige Taktwechsel, die Fuge als wieder kehrendes Stilmittel, für die Chorsätze machen dieses Stück zu einer Herausforderung für das gesamte Ensemble. Souverän und stilsicher dominierte der Madrigalchor die vielschichtigen Einsätze und schuf eine sanft-melancholische tröstliche Stimmung. Zu Brigitta Borchers wunderbaren Soli gesellte sich mit Magdrigalsänger Ansgar Kreutz als Solist ein Vokalkünstler, dessen schöner schlanker Bariton mühelos Höhe und fließende Eleganz erreicht.
Eigentlich hätte es nach dieser stimmungsvollen Aufführung keiner weiteren Klangerlebnisse mehr bedurft. Mit der Gedichtvertonung „Cantique de Jean Racine“ setzten die Madrigalsänger dennoch einen romantisierenden Schlusspunkt.

(Mö)


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